Billisse Rabuma

Viel lieber würde Billisse zur Schule laufen
Billisse Rabuma ist 13 Jahre alt und geht in die vierte Klasse. Bis vor kurzem musste sie -manchmal sogar mehrmals täglich- zwei Stunden zu einem schlammigen Fluss laufen, um dort Wasser zu holen. Der Rückweg mit dem schweren, schmutzigen, glucksenden Nass auf dem Rücken dauerte noch länger.
Billisse tat oft alles weh von dem langen Fußweg und der schweren Last. Doch nicht nur das, Billisse wurde auch krank von dem schmutzigen Wasser aus dem Fluss. Ein Fluss voller Reptilien, ein Fluss, aus dem auch wilde Tiere trinken, ein Fluss voller Krankheitserreger.
Ohne Wasser kein Leben – mit Wasser Krankheit
Aber Billisse und ihre Familie hatten keine andere Wahl. Ohne das Lebenselixier Wasser kann kein Mensch auf der Welt leben. Und nicht nur zum Trinken brauchten Billisse und ihre Familie das Wasser, sondern auch zum Kochen und Waschen.
Lebensnotwendig, ja, doch das Flusswasser ist belastet mit Parasiten wie Giardien. Die Folge: Bauchschmerzen, Durchfall, immer wieder Krankheiten. Billisse war am häufigsten betroffen. Für ihre Eltern war es schwer, ihre Behandlung durch Ärzte oder im Krankenhaus zu bezahlen. Manchmal mussten sie sich Geld leihen.
Ohne Wasser keine Bildung – mit Wasser Zukunft
Wegen des täglichen Wasserholens kam Billisse oft zu spät zur Schule, war dort müde und abgekämpft -oder ging gar nicht erst hin. Dabei wollte sie lieber lernen. Zur Schule gehen. Eine Zukunft haben.
Und dann wurde ihr Wunsch Wirklichkeit.
Brunnen der Veränderung
Im Jahr 2021 baute die Organisation Menschen für Menschen in Billisses Dorf Nono Benja einen neuen Brunnen. Tief, sauber, sicher. Mit ihm hat sich alles verändert. Billisse muss nicht mehr täglich weit laufen und schwer schleppen, sie verpasst keinen Unterricht mehr und lebt gesünder. Eine große Last wurde ihr – im wahrsten Sinne – von den Schultern genommen.
Zusammenstehen, dann läuft‘s
Der Brunnenbau wurde in Zusammenarbeit der Stiftung Menschen für Menschen mit den Menschen im Dorf realisiert. Die Wasserstelle „Ebicha Lemaffa“ ist 60 Meter tief und versorgt rund 30 Haushalte, wovon über 200 Menschen profitieren.
Ein WaSH-Komitee, eine Gruppe aus geschulten Gemeindemitgliedern, kümmert sich um Wartung und Reparaturen. Sie erheben eine kleine Wartungsgebühr, um die langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Billisse hat beim Brunnenbau mitgeholfen. Ihr Vater hat den Zaun für die Wasserstelle gebaut – heute ist er Mitglied des WaSH-Komitees.
Erlebe Billisses Geschichte im Video – direkt aus Äthiopien.












